Stellungnahme des PARKing Day zur geplanten Fahrradstraße in der „Dönermeile“

Die Stadt Mannheim plant eine neue Fahrradstraße in der, umgangssprachlich als „Dönermeile“ bekannten Straße zwischen den G- und H- Quadraten. Hierbei sollen unter anderem Gehwege verbreitert werden und einige Parkplätze entfallen. Der PARKing Day hatte Gelegenheit zur Stellungnahme:

Sehr geehrter Herr Sauerwein,

Für die Möglichkeit einer Stellungnahme möchten wir uns im Namen der PARKing Day-Initiative bedanken. Der PARKing Day Mannheim vereint verschiedene lokale Interessengruppen im gemeinsamen Ziel, die Lebensqualität im öffentlichen Raum zum steigern. Zentrale Tätigkeit unserer Arbeit ist dabei der jährlich stattfindende PARKing Day, an dem wir aufzeigen, welche Chancen die Umnutzung von öffentlichen Parkplätzen in Lebensraum bietet.

Zu der von der Stadt Mannheim geplanten Umbaumaßnahme der Straße von G/H3 bis G/H7 nehmen wir wie folgt Stellung:

  1. Der Wegfall von 45 Parkplätzen wird von uns ausdrücklich begrüßt. Der dadurch entstehende Lebensraum fördert die Lebensqualität für Anwohner und Passanten. Um die Straße, die für Viele den Zugang zum Szene- und Kulturviertel Jungbusch darstellt, als Flaniermeile zu charakterisieren, plädieren wir für einen konsequenten Entfall aller Parkplätze auf den Seitenstreifen. Dies würde die Kapazität für den Fußgänger- und Fahrradverkehr, aber auch für Verweilmöglichkeiten deutlich erhöhen.
  2. Der Umbau sollte aus unserer Sicht auch zusätzliche Grünbepflanzung (z.B. Kübelpflanzen, Bäume, Sträucher) berücksichtigen, um der Überhitzung der Innenstadt angesichts steigender Temperatur im Kontext des Klimawandels entgegen zu wirken.
  3. Wir freuen uns über den geplanten Ausbau von Fahrradstellplätzen, die dazu beitragen werden, den zunehmenden Radverkehr zu fördern und gleichzeitig zu strukturieren.
  4. Zusätzliche Bremswellen für Autos vor den Einfahrten in die geplante Fahrradstraße können einen zusätzlichen Schutz vor zu schnell querenden oder einfahrenden Autos bieten, was die Sicherheit und damit auch die Lebensqualität erhöhen würde. Diese Bremswellen sollen, als logische Folge einer Fahrradstraße, so gestaltet sein, dass Radfahrer dazwischen oder daneben ungehindert vorbeifahren können. Den größten Bedarf sehen wir hier an der Anschlussstelle zwischen G/H2 und G/H3.
  5. Fahrradstraßen sind ein wichtiger Schritt für eine Auto-reduzierte Innenstadt, die wiederum mit Lebensqualität verbunden ist. Um diese Baumaßnahmen auch zukunftsfähig zu gestalten, fehlt aus unserer Sicht die Ausgestaltung der Anschlussstellen in der vorliegenden Planung. Zum einen sehen wir hier die Notwendigkeit eines geschützten Überganges von G/H2 nach G/H3, weil die dort querende Strecke eine Hauptausfahrtsstraße für den Autoverkehr aus den Quadraten darstellt. Analog dazu braucht es am anderen Ende der Fahrradstraße eine gute und komfortable Überquerung des Rings hin zum Jungbusch und damit auch Richtung Ludwigshafen. An der Ecke des ehemaligen Waschsalons in G7 drängen sich schon jetzt in Stoßzeiten Fußgänger und Radfahrer. Weil der nichtmotorisierte Verkehr durch die Umnutzung der Straße als Fahrradstraße in beide Richtungen wohl zunehmen dürfte, braucht es hierfür eine gute Lösung.

Wir begrüßen das Bestreben der Stadt Mannheim, die Quadrate durch Umbaumaßnahmen lebenswerter zu gestalten und sehen dies als richtigen Schritt für eine zukunftsfähige, lebenswerte Innenstadt.

Mit freundlichen Grüßen

Ines Joneleit
Markus Schlegel 
Sascha Zimmermann
Organisatoren des PARKing Day Mannheim

1 Kommentar
  1. Robert
    Robert sagte:

    Das habt ihr sehr gut überlegt! Ich Stimme euch in allen Punkten zu. Insbesondere sollten die Autos in den Parkhäusern unter I/H 5 und unter dem Reissmuseum abgestellt werden. Und ein paar Meter zu Fuß tun ja gut…

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